Rückblick – Freitag 29.07.2017

Bleigelakku wiederbeleben

Am vergangenen Freitag wurden im eLAB versucht ausrangierte Bleigel Akkus wieder zu beleben. Die Akkus stammen aus USV’s von IN-Berlin. Insgesamt 20 Akkus, die jahrelang in USVs im Data Center gelaufen sind und nun einfach alle pauschal ersetzt wurden. Die Admins hatten weder die Zeit, noch das Wissen und die Ausstattung, um sie zu testen.

Erste Versuche

Erste Messungen mit dem Multimeter ergaben eine Restspannung zwischen praktisch 0V und 10V. Laut Typenschild sollten die Akkus 12V mit einer Nennkapazität von 7Ah haben. Das sah nicht sehr gut aus. Tiefentladene Blei Akkus sind eigentlich ein Fall für die Recycling Tonne.

Der Versuch, die Akkus einfach an ein Universal Ladegerät zu hängen, scheiterte kläglich. Das Ladegerät schaltete sich nach kurzer Zeit mit wildem Gepiepe einfach ab.

Warnhinweise
Beim Hantieren mit den Akkus ist besondere Vorsicht geboten.

  • Niemals unbeaufsichtigt die Akkus laden
  • Gelegentlich prüfen, ob die Akkus warm werden (mehr als handwarm ist gefährlich)
  • Zum Reaktivieren: Labornetzteil mit Strombegrenzung verwenden
  • Durch Ausgasen besteht Explosionsgefahr

Weitere Versuche

Ein paar Recherchen im Internet brachte uns auf eine andere Idee. Die chemischen Prozesse in einer Batterie sind teilweise umkehrbar indem man sie nicht einfach wie in einem normalen Ladegerät behandelt. Zersetzungen und Ablagerungen lassen den Innenwiderstand gegen unendlich oder gegen Null gegen. Diese wieder aufzulösen ist (Streit)Thema vieler Foren.

Ein im Internet gefundener Tipp war, die Akkus mit höherer Spannung laden als üblich (12V Akkus werden je nach Typ mit 13,8V, bis 14,7 geladen).
Gesagt, getan. Am Ladegerät gab es hierzu leider keine Einstellmöglichkeit. Deshalb wurden einige Akkus über Labornetzteil an 15V gehängt (Strombegrenzung anfangs auf 100mA). Und in der Tat passierte hier etwas. Bei einigen der Akkus stieg die Stromaufnahme nach einiger Zeit so stark, das die Strombegrenzung ansprach. Daraufhin die Strombegrenzung auf 700mA hochgesetzt (1/10 der Nennkapazität) und die Akkus eine halbe Stunde am Labornetzteil nuckeln lassen.

Und siehe da: Anschließend ließen sich die Akkus auch am Ladegerät wieder ansprechen und aufladen. Ok, die volle Kapazität werden sie sicher nicht mehr erreichen. Einer der Akkus Akku kam gerade mal auf 1,5Ah. Aber immerhin, Experiment teilweise geglückt.

Auch einige der hoffnungslosen Fälle die nur noch wenige Restspannung (< 4V) hatten, begannen nach mehr als einer Stunde langsam aber stetig, mehr Strom zu ziehen. Ob sich diese Akkus auch wieder aufpäppeln lassen, wird sich wohl erst später zeigen.

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